Zivilcourage auf die Probe gestellt
Der 44-Jährige und seine Frau sind enttäuscht: "Da ruft man schon die, die man rufen soll und will nicht weggucken", sagt die Frau des Hausmeisters unter Berufung auf die Kampagne "Gewalt, sehen, helfen" des Präventionsrats der Stadt Frankfurt. "Aber ich weiß nicht, ob ich das nächste Mal hingucke."
Genau das befürchtet auch Horst Cerny vom Opferververband Weißer Ring Hessen. "Ich kann mit allem nachfühlen, was dieser Mann jetzt über die Polizei denkt", sagte Cerny dem hr. Solch ein Vorfall sei verheerend für die Außenwirkung der Polizei und stelle die Zivilcourage der Menschen auf die Probe. Doch das Verhalten des 44-Jährigen sei genau richtig gewesen: "Menschen sollen hinsehen und anderen helfen."
"Kontakt mit dem Opfer aufnehmen"
Cerny empfahl der Polizei, mit Opfern solcher Vorfälle Kontakt aufzunehmen: "Man kann das wieder gutmachen." Das wünscht sich auch der 44-Jährige. Als ehemaliger Polizist zeigte Cerny aber auch Mitgefühl für die Beamten: "Klar, es ist ein tragischer Fehler gemacht worden. Aber die wollen doch keinen verprügeln, der die Polizei gerufen hat."
Die Frankfurter Polizei war in den vergangenen Monaten mehrfach in die Schlagzeilen geraten, weil Beamte im Einsatz Menschen verletzten oder niederschossen. Der richtige Einbrecher war übrigens noch in der selben Nacht gefasst worden, ganz in der Nähe des Kindergartens.
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