Der französische Präsident Nicolas Sarkozy verlor am Freitag bei einer Pressekonferenz die Nerven, als ein Journalist ihm eine unbequeme Frage zur Affäre Karachi stellte.
«Sie sind ein Pädophiler», lautete Sarkozys Antwort, als er nach der Affäre Karachi befragt wurde. (Bild: Reuters)
Nicolas Sarkozy ist einer von fünf Politikern, die in der sogenannten Karachi-Affäre um ein U-Boot-Geschäft mit Pakistan involviert sein soll. Wie die Tageszeitung «L’Express» berichtet, habe ein Journalist am Freitagabend beim NATO-Gipfel in Lissabon erwähnt, dass der Name Sarkozys auf Dokumenten auftauche, die Schmiergeldzahlungen aus Pakistan via einer luxemburgischen Scheingesellschaft belegen. Daraufhin antwortete das französische Staatsoberhaupt schroff: «Und Sie? Ich habe nichts gegen Sie. Es scheint aber, als seien Sie pädophil. Wer mir das gesagt hat? Ich habe die innere Überzeugung. Können Sie sich rechtfertigen?» Der Journalist behaupte Dinge, «ohne sie verifiziert zu haben», polterte Sarkozy weiter. Danach brach er die Fragerunde ab und verabschiedete sich mit: «Pädophile Freunde, bis morgen.».
«Karachigate» bedroht Sarkozys Wiederwahl
Der Fall um die angeblichen Schmiergelder aus Pakistan wurde Ende letzter Woche wieder aktuell, nachdem die Familien der französischen Opfer eines Attentats Anzeige gegen Frankreichs früheren Präsidenten Jacques Chirac und Ex-Premierminister Dominique de Villepin erstattet hatten. Der Vorwurf laute auf fahrlässige Tötung und Gefährdung von Dritten.
Die Opferfamilien vermuten, dass Schmiergeldzahlungen eingestellt wurden und so der Anschlag im Jahr 2002 provoziert wurde, obwohl es Warnungen vor einem Terror-Risiko gegeben habe. Die französische Justiz untersucht, ob aus Frankreich Schmiergelder in Millionenhöhe für Waffengeschäfte nach Pakistan gezahlt und teils als verdeckte Kommissionen zurückgeflossen sind. Mit den illegalen Geldern soll der Wahlkampf von Präsidentschaftskandidat Edouard Balladur mitfinanziert worden sein, der 1995 gegen Chirac verlor.
Racheakt des Geheimdienstes?
Nach seinem Wahlsieg soll Chirac angeordnet haben, die Zahlungen nach Pakistan zu überprüfen und einzustellen. Villepin war zu dem Zeitpunkt Generalsekretär im Elysée-Palast. Eine Vermutung ist, dass der spätere Anschlag auf die Franzosen im Jahr 2002 vom pakistanischen Geheimdienst wegen der ausbleibenden Gelder verübt wurde.
Die Hinterbliebenen hatten auch eine Vernehmung des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy verlangt, der derzeit aber durch seine Immunität als Staatschef geschützt ist. Sarkozy war damals Haushaltsminister und zugleich Sprecher das Wahlkampfes von Balladur. Es bestehe der Verdacht, dass er die Verwaltung der illegalen Geldströme aus Pakistan mitorganisierte.
Bei dem Anschlag im Mai 2002 hatte ein Selbstmordattentäter ein mit Sprengstoff beladenes Auto vor dem Sheraton-Hotel in Karachi in einen Bus gelenkt. 14 Menschen kamen ums Leben, unter ihnen elf Franzosen. Sie gehörten zu einer Gruppe von rund vierzig Technikern und Ingenieuren der staatlichen französischen Rüstungswerft DCN, die in Pakistan am Bau eines U-Boots beteiligt waren.
«Karachigate» bedroht Sarkozys Wiederwahl
Der Fall um die angeblichen Schmiergelder aus Pakistan wurde Ende letzter Woche wieder aktuell, nachdem die Familien der französischen Opfer eines Attentats Anzeige gegen Frankreichs früheren Präsidenten Jacques Chirac und Ex-Premierminister Dominique de Villepin erstattet hatten. Der Vorwurf laute auf fahrlässige Tötung und Gefährdung von Dritten.
Die Opferfamilien vermuten, dass Schmiergeldzahlungen eingestellt wurden und so der Anschlag im Jahr 2002 provoziert wurde, obwohl es Warnungen vor einem Terror-Risiko gegeben habe. Die französische Justiz untersucht, ob aus Frankreich Schmiergelder in Millionenhöhe für Waffengeschäfte nach Pakistan gezahlt und teils als verdeckte Kommissionen zurückgeflossen sind. Mit den illegalen Geldern soll der Wahlkampf von Präsidentschaftskandidat Edouard Balladur mitfinanziert worden sein, der 1995 gegen Chirac verlor.
Racheakt des Geheimdienstes?
Nach seinem Wahlsieg soll Chirac angeordnet haben, die Zahlungen nach Pakistan zu überprüfen und einzustellen. Villepin war zu dem Zeitpunkt Generalsekretär im Elysée-Palast. Eine Vermutung ist, dass der spätere Anschlag auf die Franzosen im Jahr 2002 vom pakistanischen Geheimdienst wegen der ausbleibenden Gelder verübt wurde.
Die Hinterbliebenen hatten auch eine Vernehmung des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy verlangt, der derzeit aber durch seine Immunität als Staatschef geschützt ist. Sarkozy war damals Haushaltsminister und zugleich Sprecher das Wahlkampfes von Balladur. Es bestehe der Verdacht, dass er die Verwaltung der illegalen Geldströme aus Pakistan mitorganisierte.
Bei dem Anschlag im Mai 2002 hatte ein Selbstmordattentäter ein mit Sprengstoff beladenes Auto vor dem Sheraton-Hotel in Karachi in einen Bus gelenkt. 14 Menschen kamen ums Leben, unter ihnen elf Franzosen. Sie gehörten zu einer Gruppe von rund vierzig Technikern und Ingenieuren der staatlichen französischen Rüstungswerft DCN, die in Pakistan am Bau eines U-Boots beteiligt waren.
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