Samstag, 14. Februar 2009

Somalias Präsident sucht Ausgleich mit USA

Die USA haben dem neuen islamistischen Übergangspräsidenten Somalias, Scharif Scheich Ahmad, nach dessen Worten Hilfe beim Wiederaufbau des zerrütteten Landes angeboten.

“Die US-Regierung hat uns ihre Unterstützung zugesichert”, sagte Scharif Scheich Ahmad in einem seiner ersten Interviews nach der Wahl durch das Parlament in Baidoa. Ahmad deutete zudem an, dass er ausländische Militärhilfe annehmen würde, solange sie nicht zu weiteren Konflikten führt.

Der gemäßigte Islamistenführer spielte auf den Einmarsch äthiopischer Truppen vor zwei Jahren an. Hinter der Invasion zur Entmachtung der Religiösen in Mogadischu stand Washington. Scharif Scheich Ahmad führt die vertriebene Union Islamischer Gerichte an, der von der alten US-Regierung Verbindungen mit al-Kaida nachgesagt wurden.

Laut dem neuen Präsidenten gibt es keine Verbindungen zwischen somalischen Islamisten und al-Kaida: “Ich kenne keine.” Den radikaleren Islamisten in der neu gegründeten Islamischen Partei, die ihn bekämpfen wollen, bot Scharif Scheich Ahmad Gespräche an. “Wir sind der ewigen Kriege müde”, sagte er. “Wir werden alles tun, um mit unseren Gegnern zu verhandeln, sie einzubeziehen.” Welche Art der Scharia in Somalia künftig gelten soll, ließ er offen. Exzessen wie der Steinigung angeblicher Ehebrecherinnen erteilte er eine Absage.

Für die internationale Marinepräsenz zur Bekämpfung der Piraterie am Horn von Afrika zeigt der frühere Lehrer Verständnis. “Die Lage ist ziemlich dramatisch”, räumte er ein. “Am besten sei die Piraterie aber mit einem starken Staat zu bekämpfen, zu Lande wie auf dem Meer. “Sobald wir einen gut funktionierenden Staat haben, ist die Piraterie auch in Somalia Geschichte.”

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