Unterdessen setzt die Staatsanwaltschaft ihre Untersuchungen fort. Ein Anfangsverdacht für eine Straftat bestehe derzeit nicht, deshalb werde es zunächst kein Ermittlungsverfahren geben, sagte Oberstaatsanwalt Uwe Wick. In den nächsten Tagen wollen die Ermittler die Aussagen der 40 bis 50 Zeugen auswerten, die sich in der Nacht an Deck befunden hatten.
Während der Seewache über Bord gestürzt
Die Offiziersanwärterin aus dem nordrhein-westfälischen Geilenkirchen war in der Nacht zum 4. September während der Seewache über Bord gestürzt. Zum Zeitpunkt des Unglücks fuhr die "Gorch Fock" in der Deutschen Bucht zehn Seemeilen nördlich von Norderney unter vollen Segeln. Nach Angaben der Marine war die Schiffslage trotz zwei Meter hoher Wellen und Windstärke sieben ruhig und stabil. Die Marine schloss Nachlässigkeiten bei den Sicherheitsmaßnahmen aus.
Suche nach einer Woche eingestellt
Die Marine hatte eine Woche nach dem Unfall die Suche nach der 18-Jährigen eingestellt. An der umfassenden Aktion hatten sich unter anderem Schiffe und Hubschrauber der Bundespolizei und der Deutschen Marine beteiligt. Zudem wurden zwei Tornado-Jets mit Wärmebildkameras eingesetzt. Die Überlebenschancen der jungen Frau wurden von Anfang an als gering eingeschätzt. Das Wasser der Deutschen Bucht war etwa 17 Grad kalt.
Der berühmte Dreimaster, der in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert, setzte seine Ausbildungsreise Anfang vergangener Woche Richtung Dublin fort. An Bord des Schiffes befinden sich 107 Offizieranwärter des Jahrgangs 2008, darunter 24 Frauen. Zur Stammbesatzung gehören 100 weitere Soldaten.
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