Kriegsverbrechen
Seattle - Fünf US-Soldaten sollen bei ihrem Einsatz in Afghanistan willkürlich Zivilisten getötet haben. Aktuell veröffentlichte Ermittlungsdokumente der Armee haben dabei grausame Details ans Licht gebracht. Mindestens zwei der beschuldigten Soldaten hätten Körperteile von toten Afghanen als Trophäen mitgenommen, zitierten amerikanische Medien aus den Berichten. Hauptverdächtiger sei Sergeant Calvin G. Er hortete den Ermittlungen zufolge Finger- und Fußknochen sowie Zähne.
In den USA ist bereits von einem der größten Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit dem Afghanistan-Einsatz die Rede. Ans Licht kamen die Vorwürfe, weil einer der Soldaten der betroffenen Brigade auspackte.
Zunächst berichtete er nur von Haschisch-Konsum in der Truppe. Der Mann wurde von seinen Kameraden brutal misshandelt und bedroht, zitierte die US-Zeitung "Seattle Times" aus den Akten. Unter anderem sollen sie ihm mit dem Tod gedroht haben, falls er von dem Drogenkonsum berichtet - zur Einschüchterung sollen sie ihm dann noch den abgetrennten Finger eines getöteten Soldaten gezeigt haben. Der Soldat habe dennoch nicht geschwiegen, sondern habe auch gleich die Hinweise auf die mutmaßlichen Kriegsverbrechen offenbart, berichtete die Zeitung.
Ermittler werfen mehreren Soldaten nun vor, sie hätten ein "geheimes Killer-Team" gegründet. Dreh- und Angelpunkt des Falls ist der Tod von drei Afghanen im Januar, im Februar und im Mai 2010. Fünf Soldaten sind angeklagt, die Zivilisten ermordet zu haben. Teilweise wird ihnen die Beteiligung an einem oder sogar mehreren der Fälle vorgeworfen. Ihnen drohen lebenslange Haftstrafen oder sogar die Todesstrafe. Als Mitglieder einer Infanterie-Brigade sollen sie gut ein Jahr in Kandahar im Westen Afghanistans im Einsatz gewesen sein.
Nun hat sich der Vater von einem der beschuldigten Soldaten zu Wort gemeldet - und der Armee Versäumnisse vorgeworfen. Der Mann sagte, sein Sohn habe ihm berichtet, dass Kameraden seiner Einheit afghanische Zivilisten getötet hätten. Weitere Verbrechen seien geplant und er werde zum Schweigen gezwungen. Winfield sagte, er habe mehrmals telefonisch Hinweise an die Armee gegeben. Eine Sprecherin wollte dazu keine Stellung nehmen.
"Es gibt hier keinen guten Menschen mehr"
Dem Vater zufolge schrieb der Sohn aus Afghanistan, Kameraden seiner Einheit hätten einen "unschuldigen Mann in meinem Alter" getötet. Er sei aber nicht persönlich Zeuge gewesen und wisse nicht, wem er trauen könne. Die Soldaten, die an der Tötung beteiligt gewesen seien, hätten ihm davon berichtet und geraten, er solle es selbst mal ausprobieren. "Es gibt hier keinen guten Menschen mehr. Es nagt täglich an meinem Gewissen", schrieb der Soldat nach Angaben seiner Eltern. Den Ermittlungen zufolge soll er von seinen Vorgesetzten bedroht worden sein.
Der Anwalt des Sergeants, der als Drahtzieher der Tötungen beschuldigt wird, wies die Vorwürfe zurück, wonach die Zivilisten Opfer willkürlich getötet hätten. Ihr Tod gehe auf berechtigte Aktionen zurück, erklärte er. Der Sergeant soll laut der Zeitung an allen drei Tötungen beteiligt gewesen sein. Zudem soll er im März auf drei afghanische Männer geschossen haben. Ob sie verletzt oder getötet wurden, gehe aus den Unterlagen nicht hervor, berichtete das Blatt.
Auch weitere Soldaten, denen die Ermordung der Zivilisten zur Last gelegt wird, haben die Anschuldigungen energisch zurückgewiesen. So soll einer der Männer von einem Angriff der Afghanen berichtet haben - was die Ermittlungen aber eindeutig widerlegt hätten. Bereits jetzt zeichnet sich ein juristisches Tauziehen ab. So erklärte der Verteidiger eines Soldaten, sein Mandant leide unter den Folgen von vier Gehirnerschütterungen und habe bei seinen Befragungen unter Medikamenteneinfluss gestanden. Darum wolle er beantragen, dass seine Aussagen im Verfahren nicht verwendet werden dürfen.
Grausige Geschichten über den Sergeant
Aufklärung in dem Fall erhoffen sich die Ermittler nun durch weitere Anhörungen der Beschuldigten, die in den kommenden Wochen beginnen sollen.
Neben den fünf Männern sind noch weitere sieben Soldaten angeklagt. Dabei geht es um Vorwürfe wie Haschisch-Konsum, Behinderung der Justiz und das Aufbewahren von Waffen für den privaten Gebrauch. Die Ermittler berufen sich bei ihren Erkenntnissen unter anderem auf eidesstattliche Aussagen von Kameraden.
Besonders der beschuldigte Sergeant Calvin G. soll demnach für seine Brutalität berüchtigt sein. Einem Soldaten soll er Prügel mit einer Eisenstange angedroht haben. Einen anderen soll er gedrängt haben, einem toten Afghanen einen Finger abzuschneiden. Bereits im vergangenen Jahr soll G. vor Kameraden erklärt haben, es sei doch sehr einfach, afghanische Zivilisten mit Granaten zu töten.
In den USA ist bereits von einem der größten Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit dem Afghanistan-Einsatz die Rede. Ans Licht kamen die Vorwürfe, weil einer der Soldaten der betroffenen Brigade auspackte.
Zunächst berichtete er nur von Haschisch-Konsum in der Truppe. Der Mann wurde von seinen Kameraden brutal misshandelt und bedroht, zitierte die US-Zeitung "Seattle Times" aus den Akten. Unter anderem sollen sie ihm mit dem Tod gedroht haben, falls er von dem Drogenkonsum berichtet - zur Einschüchterung sollen sie ihm dann noch den abgetrennten Finger eines getöteten Soldaten gezeigt haben. Der Soldat habe dennoch nicht geschwiegen, sondern habe auch gleich die Hinweise auf die mutmaßlichen Kriegsverbrechen offenbart, berichtete die Zeitung.
Ermittler werfen mehreren Soldaten nun vor, sie hätten ein "geheimes Killer-Team" gegründet. Dreh- und Angelpunkt des Falls ist der Tod von drei Afghanen im Januar, im Februar und im Mai 2010. Fünf Soldaten sind angeklagt, die Zivilisten ermordet zu haben. Teilweise wird ihnen die Beteiligung an einem oder sogar mehreren der Fälle vorgeworfen. Ihnen drohen lebenslange Haftstrafen oder sogar die Todesstrafe. Als Mitglieder einer Infanterie-Brigade sollen sie gut ein Jahr in Kandahar im Westen Afghanistans im Einsatz gewesen sein.
Nun hat sich der Vater von einem der beschuldigten Soldaten zu Wort gemeldet - und der Armee Versäumnisse vorgeworfen. Der Mann sagte, sein Sohn habe ihm berichtet, dass Kameraden seiner Einheit afghanische Zivilisten getötet hätten. Weitere Verbrechen seien geplant und er werde zum Schweigen gezwungen. Winfield sagte, er habe mehrmals telefonisch Hinweise an die Armee gegeben. Eine Sprecherin wollte dazu keine Stellung nehmen.
"Es gibt hier keinen guten Menschen mehr"
Dem Vater zufolge schrieb der Sohn aus Afghanistan, Kameraden seiner Einheit hätten einen "unschuldigen Mann in meinem Alter" getötet. Er sei aber nicht persönlich Zeuge gewesen und wisse nicht, wem er trauen könne. Die Soldaten, die an der Tötung beteiligt gewesen seien, hätten ihm davon berichtet und geraten, er solle es selbst mal ausprobieren. "Es gibt hier keinen guten Menschen mehr. Es nagt täglich an meinem Gewissen", schrieb der Soldat nach Angaben seiner Eltern. Den Ermittlungen zufolge soll er von seinen Vorgesetzten bedroht worden sein.
Der Anwalt des Sergeants, der als Drahtzieher der Tötungen beschuldigt wird, wies die Vorwürfe zurück, wonach die Zivilisten Opfer willkürlich getötet hätten. Ihr Tod gehe auf berechtigte Aktionen zurück, erklärte er. Der Sergeant soll laut der Zeitung an allen drei Tötungen beteiligt gewesen sein. Zudem soll er im März auf drei afghanische Männer geschossen haben. Ob sie verletzt oder getötet wurden, gehe aus den Unterlagen nicht hervor, berichtete das Blatt.
Auch weitere Soldaten, denen die Ermordung der Zivilisten zur Last gelegt wird, haben die Anschuldigungen energisch zurückgewiesen. So soll einer der Männer von einem Angriff der Afghanen berichtet haben - was die Ermittlungen aber eindeutig widerlegt hätten. Bereits jetzt zeichnet sich ein juristisches Tauziehen ab. So erklärte der Verteidiger eines Soldaten, sein Mandant leide unter den Folgen von vier Gehirnerschütterungen und habe bei seinen Befragungen unter Medikamenteneinfluss gestanden. Darum wolle er beantragen, dass seine Aussagen im Verfahren nicht verwendet werden dürfen.
Grausige Geschichten über den Sergeant
Aufklärung in dem Fall erhoffen sich die Ermittler nun durch weitere Anhörungen der Beschuldigten, die in den kommenden Wochen beginnen sollen.
Neben den fünf Männern sind noch weitere sieben Soldaten angeklagt. Dabei geht es um Vorwürfe wie Haschisch-Konsum, Behinderung der Justiz und das Aufbewahren von Waffen für den privaten Gebrauch. Die Ermittler berufen sich bei ihren Erkenntnissen unter anderem auf eidesstattliche Aussagen von Kameraden.
Besonders der beschuldigte Sergeant Calvin G. soll demnach für seine Brutalität berüchtigt sein. Einem Soldaten soll er Prügel mit einer Eisenstange angedroht haben. Einen anderen soll er gedrängt haben, einem toten Afghanen einen Finger abzuschneiden. Bereits im vergangenen Jahr soll G. vor Kameraden erklärt haben, es sei doch sehr einfach, afghanische Zivilisten mit Granaten zu töten.
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