Sonntag, 4. Februar 2007

Peinliche Panne beim britischen Militär

„Unverzeihlicher Fehler“

Großbritannien hat zwischen Juni 2003 und Juli 2005 ein von London selbst ratifiziertes Protokoll gegen den Einsatz von Kindersoldaten verletzt. In einer zweistelligen Zahl von Fällen wurden Minderjährige zum Kampfeinsatz in den Irak geschickt.

Wie der Staatsminister im britischen Verteidigungsministerium, Adam Ingram, in einer am Sonntag veröffentlichten Antwort auf eine Parlamentsanfrage der Liberaldemokraten erklärte, seien die meisten der betroffenen 15 Soldaten kurz vor ihrem 18. Geburtstag entsandt worden oder kurz nach ihrer Ankunft wieder nach Großbritannien zurückgeschickt worden.

Ingram betonte, die Entsendung der minderjährigen Soldaten sei „irrtümlich“ geschehen. Vier der Minderjährigen seien Mädchen gewesen. „Weniger als fünf der 17-Jährigen wurden für einen länger als drei Wochen dauernden Zeitraum eingesetzt“, schrieb Ingram. Von Juli 2005 an seien keine Minderjährigen mehr als Soldaten in den Irak abkommandiert worden.

Die liberaldemokratische Parlamentarierin Sarah Teather, die die Anfrage eingebracht hatte, kritisierte die Handlungsweise der Regierung als „unverzeihlichen Fehler“. Teather forderte von Premierminister Tony Blair eine Entschuldigung. So junge Menschen seien weder geistig noch emotional auf einen so blutigen Konflikt wie im Irak vorbereitet.

Entsprechend der Uno-Konvention über das Recht der Kinder und ihre Verwicklung in bewaffnete Konflikte müssen die Unterzeichnerstaaten alle möglichen Vorkehrungen treffen, dass keine unter 18-Jährigen in ein Kriegsgebiet entsandt werden. Großbritannien ratifizierte das Protokoll nach den Worten von Ingram am 24. Juni 2003.

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