Dienstag, 6. Februar 2007

Beinahe-Kollision in Düsseldorf

Auf dem Düsseldorfer Flughafen ist es am Dienstagmorgen (06.02.07) beinahe zu einem schweren Zusammenstoß gekommen. Ein Pilot missachtete die Halte-Aufforderung - ein anderer konnte beim Start gerade noch seine Maschine hochziehen.

Anweisungen der Lotsen missachtet?

Das war knapp: Beinahe wäre es am Dienstag (06.02.07) am Düsseldorfer Flughafen zu einer Kollision zweier Flugzeuge gekommen. Der Pilot einer italienischen Maschine habe trotz Halte-Aufforderung die Startbahn überquert, obwohl dort gerade ein Jet der Fluglinie Eurowings startete, hieß es seitens der Deutschen Flugsicherung.

Lotsen-Anweisungen wurden bestätigt

Um acht Minuten nach acht Uhr erhielt eine Maschine der Alitalia, die aus Mailand kam, die Landeerlaubnis für den Düsseldorfer Flughafen. "Die Cockpit-Crew erhielt vom Lotsen die Anweisung, auf der nördlichen Piste zu landen und vor der südlichen Piste anzuhalten", erklärte Michael Fuhrmann, Sprecher der Deutschen Flugsicherung, gegenüber WDR.de. Die Crew der Alitalia-Maschine habe die Anweisung bestätigt. "Diese Rückbestätigung mit den genauen Anweisungen ist Standard. Denn es kann immer passieren, dass Fehler übermittelt werden", sagt Fuhrmann. Daraufhin habe der Lotse einer Eurowings-Maschine, die auf dem Weg nach Zürich war, die Starterlaubnis auf der südlichen Piste erteilt.

Für Sicherheit am Himmel

Obwohl der Alitalia-Flugkapitän bestätigt habe, dass er anhalten werde, sei dies nicht geschehen. Der Eurowings-Kapitän konnte seine Maschine gerade noch hochziehen und das italienische Flugzeug überfliegen. "Nach Augenzeugenberichten hat der Abstand zwischen den Maschinen rund 50 Meter betragen. Genau wissen wir das aber erst nach der kompletten Auswertung der Daten, die bisher noch nicht vorliegen", so Fuhrmann.

Schwere Vorfälle sind selten

An Bord der Eurowings-Maschine befanden sich 71 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder. "Für die bestand keine Gefahr", sagte Eurowings-Sprecher Heinzjoachim Schöttes. "Unser Pilot hatte die Starterlaubnis und war auch schon in der Luft, als die Alitalia-Maschine die Startbahn kreuzte. Der Pilot konnte dann den Flug ganz normal fortsetzen." Bei der Alitalia-Maschine waren rund 20 Passagiere an Bord.

Bei Alitalia in Rom hieß es, es habe "zu keinem Zeitpunkt die Gefahr einer Kollision bestanden". Offenbar habe es ein "Missverständnis" mit dem Tower gegeben.

Schwere Vorfälle sind selten

Der Vorfall wird nun der Bundesstelle für Flugunfall-Untersuchungen (BFU) gemeldet. Dort wird der Funkverkehr, die Daten aus den Cockpits und vom Radar ausgewertet. Auch die Beteiligten werden im Laufe der Ermittlungen befragt. Glücklicherweise kommt es nur sehr selten zu solch kritischen Vorfällen im deutschen Luftverkehr. "2005 waren es drei Zwischenfälle - bei 2,9 Millionen Flugbewegungen", bestätigt Fuhrmann. Verzögerungen im Flugverkehr hat es nicht gegeben. Verletzt wurde niemand, auch die Flugzeuge blieben unbeschädigt.

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