Sonntag, 2. September 2007

Irak-Kommandeur übt scharfe Kritik an USA

Hohe britische Offiziere sollen die Existenz von Massenvernichtungswaffen im Irak von Anfang an bezweifelt haben. Das schreibt der ehemalige Oberkommandeur der britischen Streitkräfte in einem neuen Buch.

Der Oberkommandierende der britischen Armee während der Irak-Invasion, General Sir Mike Jackson, hat die Irak-Politik der USA als «intellektuell bankrott» kritisiert. Der Vorwurf des Generals werfe ein Schlaglicht auf die «Spannungen zwischen dem britischen Kommando und dem Pentagon» während der Irak-Invasion, schrieb die konservative britische Zeitung «The Daily Telegraph» am Samstag.

General Jackson, der bis 2006 Oberbefehlshaber der Armee war, erhebt den Vorwurf in seiner Autobiografie «Soldier», aus der die Zeitung vorab Auszüge veröffentlicht. Insbesondere weist Sir Mike dem früheren US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und dessen neokonservativen Verbündeten Schuld an dem heutigen Chaos im Irak zu.

Rumsfeld habe sich geweigert, die Notwendigkeit des Einsatzes von viel mehr Soldaten zur Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung nach dem Sturz Saddam Husseins zu akzeptieren. Falsch sei auch die Entscheidung von US-Präsident George Bush gewesen, dem Außenministerium die Nachkriegsplanung für den Irak zu entziehen und diese unter die Kontrolle des Pentagon zu stellen.

Der General macht in seinem Buch zudem deutlich, dass er und andere hohe Offiziere Großbritanniens Zweifel an der Existenz von Massenvernichtungswaffen im Irak hatten, die von den Regierungen in Washington und London als Grund für die Invasion angegeben worden waren.

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