Berlin - Berliner Jugendliche aus Gruppen mit Migrationshintergrund zeigen durchweg eine stärker ausgeprägte homosexuellenfeindliche Einstellung als Jugendliche ohne Migrationshintergrund. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Psychologen Professor Bernd Simon von der Uni Kiel durchgeführten Studie. Das gab der Lesben- und Schwulenverband heute bekannt. Der LSVD hatte die Untersuchung in Auftrag gegeben, finanziert wurde sie vom Bundesfamilienministerium.
Zu den Ergebnissen gehört unter anderem, dass mehr als drei Viertel der männlichen Jugendlichen mit Migrationshintergrund einen Kuss zwischen zwei Männern als "abstoßend" empfinden, aber auch knapp die Hälfte der einheimischen Jungs. Die Hälfte der türkischstämmigen Jugendlichen würde zu schwulen Nachbarn lieber keinen Kontakt haben; bei den Deutschstämmigen sind es dagegen nur 16 Prozent. "Die Befunde der Studie sind alarmierend", erkärte LSVD-Sprecher Günter Dworek. "Sie verweisen auf die Bedeutung traditioneller Männlichkeitsnormen und von Religiosität für die Prägung antihomosexueller Einstellungen". Er warnte davor, die Homosexuellenfeindlichkeit als Bagatelle abzutun. Sie führe vielmehr zu negativen Auswirkungen auf das gesellschaftliche Miteinander. "Besonders hart trifft es Schwule und Lesben mit Migrationshintergrund. Durch massive Ablehnung in ihrer Herkunftsgruppe wird ihnen ein selbstbestimmtes Leben oft weitaus schwerer gemacht als Lesben und Schwulen im Allgemeinen", so Dworek.
Keine "Multikulti-Verharmlosungen"
Die Lesben- und Schwulen in der Union (LSU) fordern nun einen "konstruktiven Dialog", um das freie und tolerante Europa zu erhalten: "Es nützen uns keine gut gemeinten Multikulti-Verharmlosungen, sondern wir müssen uns ehrlich und offen die Frage stellen, ob wir als Schwule vor muslimischen Zuwanderern Angst haben müssen?", erklärte Dirk Braitschink, Regionalvorsitzender Ost der LSU.
Lösung: persönlicher Kontakt
Die Simon-Studie liefert nach Ansicht des LSVD deutliche Hinweise auf ein
wirksames Gegenmittel gegen antihomosexuelle Einstellungen: Persönlicher Kontakt helfe, Vorurteile abzubauen. Das hat der LSVD bereits seit 2005 in einem Modellprojekt erprobt. Die Ergebnisse sind einem Handbuch "Homosexualität in Migrationsfamilien" zusammengefasst.
Befragt wurden für die Studie 1.000 Jugendliche ohne Migrationshintergrund, Jugendliche, die selbst oder deren Vorfahren aus einem Staat der ehemaligen Sowjetunion stammen, sowie Jugendliche mit türkischem Migrationshintergrund.
Zu den Ergebnissen gehört unter anderem, dass mehr als drei Viertel der männlichen Jugendlichen mit Migrationshintergrund einen Kuss zwischen zwei Männern als "abstoßend" empfinden, aber auch knapp die Hälfte der einheimischen Jungs. Die Hälfte der türkischstämmigen Jugendlichen würde zu schwulen Nachbarn lieber keinen Kontakt haben; bei den Deutschstämmigen sind es dagegen nur 16 Prozent. "Die Befunde der Studie sind alarmierend", erkärte LSVD-Sprecher Günter Dworek. "Sie verweisen auf die Bedeutung traditioneller Männlichkeitsnormen und von Religiosität für die Prägung antihomosexueller Einstellungen". Er warnte davor, die Homosexuellenfeindlichkeit als Bagatelle abzutun. Sie führe vielmehr zu negativen Auswirkungen auf das gesellschaftliche Miteinander. "Besonders hart trifft es Schwule und Lesben mit Migrationshintergrund. Durch massive Ablehnung in ihrer Herkunftsgruppe wird ihnen ein selbstbestimmtes Leben oft weitaus schwerer gemacht als Lesben und Schwulen im Allgemeinen", so Dworek.
Keine "Multikulti-Verharmlosungen"
Die Lesben- und Schwulen in der Union (LSU) fordern nun einen "konstruktiven Dialog", um das freie und tolerante Europa zu erhalten: "Es nützen uns keine gut gemeinten Multikulti-Verharmlosungen, sondern wir müssen uns ehrlich und offen die Frage stellen, ob wir als Schwule vor muslimischen Zuwanderern Angst haben müssen?", erklärte Dirk Braitschink, Regionalvorsitzender Ost der LSU.
Lösung: persönlicher Kontakt
Die Simon-Studie liefert nach Ansicht des LSVD deutliche Hinweise auf ein
wirksames Gegenmittel gegen antihomosexuelle Einstellungen: Persönlicher Kontakt helfe, Vorurteile abzubauen. Das hat der LSVD bereits seit 2005 in einem Modellprojekt erprobt. Die Ergebnisse sind einem Handbuch "Homosexualität in Migrationsfamilien" zusammengefasst.
Befragt wurden für die Studie 1.000 Jugendliche ohne Migrationshintergrund, Jugendliche, die selbst oder deren Vorfahren aus einem Staat der ehemaligen Sowjetunion stammen, sowie Jugendliche mit türkischem Migrationshintergrund.
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