Der Feind beobachte ihn - die Iraker, die Truppen, alle. Aber er habe ja «Gottes Schulter» um sich auszuweinen, vertraut US-Präsident Bush seinem Biografen Robert Draper an.
Unter der harten Fassade von George W. Bush hat sein Biograf einen weichen Kern ausgemacht. «Ich weine viel», zitiert der Journalist Robert Draper den US-Präsidenten in seinem am Dienstag erschienenen Buch «Dead Certain: The Presidency of George W. Bush».
«Ich bin mir voll bewusst, dass der Feind mich beobachtet. Die Iraker beobachten mich, die Truppen beobachten mich und die Leute beobachten mich», sagte Bush seinem Biografen in einem von mehreren ausgedehnten Interviews bis Anfang dieses Jahres. Er habe ja «Gottes Schulter», um sich dort auszuweinen. «Ich heule viel in diesem Job. Ich wette, ich habe als Präsident mehr Tränen vergossen, als Sie zählen können. Ich werde auch morgen einige vergießen.»
Schwieriges Verhältnis zu seinen Beratern
Draper beschreibt in seinem Buch auch das mitunter schwierige Verhältnis des Präsidenten zu seinen Beratern. Draper berichtet von einem Abendessen im April 2006, bei dem er seine Berater darüber abstimmen ließ, ob der damalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld im Amt bleiben solle. Das Ergebnis fiel mit sieben zu vier Stimmen gegen Rumsfeld aus. Aber Bush hielt dennoch weiter an ihm fest, und Rumsfeld wurde erst nach den Kongresswahlen im Oktober abgelöst.
Für die Zeit nach dem Weißen Haus, also ab Januar 2009, hat Bush auch schon konkrete Pläne: Er wolle «die alten Säckel wieder füllen». Schließlich hätten auch sein Vater und sein Vorgänger Bill Clinton «lächerlich» viel Geld mit Vortragsreisen verdient.
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