Marco war gestern im türkischen Antalya überraschend ohne Auflagen aus der Untersuchungshaft freigelassen worden. Die Rückkehr des Schülers nach Deutschland wurde auf dem Nürnberger Flughafen wie eine Geheimsache behandelt. Seine Begleiter schirmten den 17-Jährigen streng ab und weigerten sich sogar, aus dem Privatflugzeug auszusteigen, solange dessen Tür von Journalisten beobachtet werden konnte.
Erst nachdem der kleine Jet gewendet hatte und ein Stück weggerollt war, betrat Marco nach 247 Tagen in türkischer Haft gegen 1:45 Uhr wieder deutschen Boden. Eine schwarze Limousine holte ihn ab und brachte ihn von der Öffentlichkeit abgeschirmt an einen unbekannten Ort. Marco wird sich wegen des starken öffentlichen Interesses in der nächsten Zeit mit seinen Angehörigen auch nicht in Uelzen aufhalten, "sondern woanders", sagte Anwalt Matthias Waldraff am Freitagabend auf einer Pressekonferenz in Antalya. Marco wird verdächtigt, eine 13-jährige Britin sexuell missbraucht zu haben.
Anwalt Michael Nagel sagte, der 17-Jährige habe den Wunsch geäußert, "sich eine Woche ins Bett zu legen" und sich von seiner Mutter verwöhnen zu lassen. Dies sollten alle Menschen respektieren.
Gericht verzichtet auf jegliche Auflagen
Nach Darstellung Nagels ist das Gericht in Antalya über den Antrag der Verteidigung auf Freilassung Marcos hinausgegangen und hat bei der Aufhebung des Haftbefehls auf jegliche Auflagen und sogar auf eine Kaution verzichtet. Marco sei freigekommen, da die in einem psychologischen Gutachten der 13-jährigen Britin enthalten Aussagen von einem türkischen Rechtsmediziner erst überprüft werden müssten. Dies erfordere jedoch eine lange Zeit.
Eine Fortsetzung der Untersuchungshaft habe das Gericht daher als "nicht mehr angemessen" betrachtet. Zugleich dankte Nagel Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), der "auf dem stillen Diplomatiewege" alles in Bewegung gesetzt habe. Auch die Justizministerien im Bund und Niedersachsen hätten die Anwälte in ihrer Arbeit "vorbildlich" unterstützt.
Roth: "Das war überfällig und höchste Zeit"
Deutsche Politiker reagierten mit Freude, aber auch Kritik an der türkischen Justiz auf die Freilassung des 17-jährigen Marco aus der Untersuchungshaft. "Es überwiegt große, große Freude, dass die Freilassung Wirklichkeit geworden ist und Marco endlich nach Hause kann", sagte die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth.
"Das war überfällig und höchste Zeit", kritisierte sie zugleich die türkische Justiz. "Acht Monate Untersuchungshaft waren nach rechtsstaatlichen Prinzipien nicht zu rechtfertigen", sagte Unionsfraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU). Die frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) appellierte an die Beteiligten: "Ich hoffe, dass das Verfahren jetzt zügig weitergeht."
Erst nachdem der kleine Jet gewendet hatte und ein Stück weggerollt war, betrat Marco nach 247 Tagen in türkischer Haft gegen 1:45 Uhr wieder deutschen Boden. Eine schwarze Limousine holte ihn ab und brachte ihn von der Öffentlichkeit abgeschirmt an einen unbekannten Ort. Marco wird sich wegen des starken öffentlichen Interesses in der nächsten Zeit mit seinen Angehörigen auch nicht in Uelzen aufhalten, "sondern woanders", sagte Anwalt Matthias Waldraff am Freitagabend auf einer Pressekonferenz in Antalya. Marco wird verdächtigt, eine 13-jährige Britin sexuell missbraucht zu haben.
Anwalt Michael Nagel sagte, der 17-Jährige habe den Wunsch geäußert, "sich eine Woche ins Bett zu legen" und sich von seiner Mutter verwöhnen zu lassen. Dies sollten alle Menschen respektieren.
Gericht verzichtet auf jegliche Auflagen
Nach Darstellung Nagels ist das Gericht in Antalya über den Antrag der Verteidigung auf Freilassung Marcos hinausgegangen und hat bei der Aufhebung des Haftbefehls auf jegliche Auflagen und sogar auf eine Kaution verzichtet. Marco sei freigekommen, da die in einem psychologischen Gutachten der 13-jährigen Britin enthalten Aussagen von einem türkischen Rechtsmediziner erst überprüft werden müssten. Dies erfordere jedoch eine lange Zeit.
Eine Fortsetzung der Untersuchungshaft habe das Gericht daher als "nicht mehr angemessen" betrachtet. Zugleich dankte Nagel Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), der "auf dem stillen Diplomatiewege" alles in Bewegung gesetzt habe. Auch die Justizministerien im Bund und Niedersachsen hätten die Anwälte in ihrer Arbeit "vorbildlich" unterstützt.
Roth: "Das war überfällig und höchste Zeit"
Deutsche Politiker reagierten mit Freude, aber auch Kritik an der türkischen Justiz auf die Freilassung des 17-jährigen Marco aus der Untersuchungshaft. "Es überwiegt große, große Freude, dass die Freilassung Wirklichkeit geworden ist und Marco endlich nach Hause kann", sagte die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth.
"Das war überfällig und höchste Zeit", kritisierte sie zugleich die türkische Justiz. "Acht Monate Untersuchungshaft waren nach rechtsstaatlichen Prinzipien nicht zu rechtfertigen", sagte Unionsfraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU). Die frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) appellierte an die Beteiligten: "Ich hoffe, dass das Verfahren jetzt zügig weitergeht."
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